So schnell kann sich der Wind drehen. Wie wir bereits am Montag (01. Februar 2015) von einem großen Broker in Kanada hörten, gab es die ersten drängenden Anrufe von institutionellen Investoren, die keinerlei Gewichtung mehr im Goldsektor besitzen und nun in den Markt wollen. Was jedoch passiert, wenn das Big Money in den Sektor zurückkehrt, sahen wir in dieser Woche. Der HUI Gold Bugs Index schoss regelrecht nach oben und hat sich von seinen Tiefs bei 100 Punkten bereits um 40% nach oben geschraubt. Die 2016er Vorhersagen der Analysten wurden sämtlich in Q4 eingetütet und implizieren somit das extrem schlechte Goldpreisumfeld von 2015.
HUI Gold Bugs Index – 6 Monate: Beeindruckene Rallye seit letzter Woche. Doch wenn man sieht, wo die Goldminen herkommen (Chart des XAU Gold- und Silberminenindex über 10 Jahre unten), dann ist dieser erste 40%-Anstieg nach Rückkehr der ersten größeren institutionellen Investoren vom Tief kaum wahrnehmbar! Vom Hoch verlor dieser Index sagenhafte 83%. Selbst eine nochmalige Verdoppelung vom aktuellen Niveau von etwa 50 auf 100 Punkte, wäre langfristig kaum der Rede wert.
Rein technisch ist es noch zu früh, den endgültigen Boden beim Gold und den Minen auszurufen. Aber: Viele Fakten sprechen dafür, dass dies bereits der Beginn der Trendwende war.
Denn an der globalen Finanzfront ziehen dunkle Wolken auf. Wir rechnen inzwischen damit, dass die FED die Wende von der Zinswende in 2016 vollziehen und KEINE WEITERE ZINSERHÖHUNG durchführen wird. Sollte diese Entscheidung getroffen werden, dürfte der US-Dollar deutlich negativ reagieren (erste Anzeichen dafür war das deutliche Abkippen des US-Dollars in dieser Woche!) und Gold wäre einer der Hauptprofiteure.
Sollte der Goldpreis gedreht haben, ergibt sich erhebliches Überraschungspotenzial bei den Gewinnen der Goldminen nach oben! Entsprechend könnten Goldminen auch die Überraschung 2016 werden und alle anderen Anlageklassen ausstechen. Von den Top-Produzenten sollte man in diesem Umfeld folgende Namen auf der Liste haben:
- Detour Gold (All-In-Sustaining-Costs 912 USD/Oz)
- Agnico-Eagle (AISC 1.071 USD)
- Franco-Nevada (Royalty-Marktführer)
- Goldcorp (AISC 1.069 USD)
- Newmont (AISC 1.146)
Selbst die von uns wenig geliebte Barrick dürfte jedoch outperformen, da bei nun einsetzenden Mittelzuflüssen in Fonds und ETFs natürlich zuerst die großen Blue Chips wegen ihrer Liquidität gekauft werden.
Wichtig werden die Guidance 2016 in den Ergebnissen, die nun in den nächsten Wochen von den Majors anstehen. Der Markt wird auf folgende Dinge achten:
- Produktionserwartung
- Operative Kosten
- All-In-Sustaining-Kosten (AISC)
- Kapitalkosten & Explorationsausgaben
- Reserven und Ressourcen (hier dürfte es Reduzierungen bzw. Anpassungen der förderbaren Unzen an die niedrigeren Preise geben)
- Abschreibungen (hier insbesondere Barrick beachtenswert mit seinen Riesenprojekten Pueblo Viejo und Pascua Lama, wo bereits 3 Mrd. USD abgeschrieben wurden).
Insgesamt dürfte es Abschreibungen zwischen 5 und 10 Milliarden USD im gesamten Major-Sektor geben. Aber: Dies bedeutet auch, dass die Bilanzen im Falle eines Turnarounds im Gold bereinigt und sauber sind! Das Tor für künftige positive Überraschungen ist dann weit offen!
Was kann man an explosiven Einzelaktien aus der zweiten Reihe (die erfahrungsgemäß nachziehen wird) sonst noch kaufen?
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Hinweis gemäß §34b WpHG: Der Autor (Sascha Opel) hält Anteile am GDX-ETF und GDXJ-ETF (Fonds, welche den Goldminenindex bzw. den Junior Goldminers-Index abbilden) und handelt diese Anteile aktiv je nach Marktschwankungen.