Sehr geehrte Leserinnen und Leser!
Die letzten Tage und Wochen waren für die Öl-Trader ein Wechselbad der Gefühle. Jedes Mal, wenn CNBC, Reuters oder Bloomberg Meldungen über irgendwelche Treffen zwischen Russland und Saudi Arabien oder irgendwelchen Kommentaren irgendwelcher Energieminister über die Ticker schickten, reagierten die Ölpreise mit wilden Kurssprüngen. Ich habe meine Leser von CompanyMaker immer wieder darauf hingewiesen, dass es sich um nichts als Nebelkerzen handelt.
Brent Öl 3 Monate – Tagesschwankungen von 5% – 10% deuten auf Bodenbildung hin.
Die Nachricht vom Dienstag, wonach sich Saudi Arabien mit Russland, Venezuela und Katar lediglich auf ein „Einfrieren“ der Januar-Produktion geeinigt haben, sorgte schlagartig für Ernüchterung. Dann, am Mittwoch zogen die Ölpreise plötzlich wieder deutlich an. Auf CNBC lautete die Headline dazu: „Öl steigt über 35 Dollar, nachdem Iran die Einfrierung der Produktion begrüßt“.
Halten wir kurz fest: Russland und Saudi Arabien, die im Januar ohnehin auf Rekord produzierten und kaum noch freie Kapazitäten besitzen, kürzen nicht, sondern belassen alles beim alten. Der Iran findet das zwar eine gute Idee, ist aber selbst nicht bereit, mitzumachen. Warum auch. In einer Phase, in der die anderen immer mehr Öl produzierten und den Preis letztendlich kaputt machten, konnte der Iran selbst aufgrund der westlichen Sanktionen kein zusätzliches Öl verkaufen. Es wäre völlig irrational zu glauben, dass der Iran ausgerechnet jetzt, nach Beendigung der Sanktionen, ebenfalls seine Produktion einfriert. Die Meldungen von dieser Woche, die irre Schwankungen am Ölmarkt ausgelöst haben, sind letztendlich ein Non-Event.
Der Tag, an dem die Opec die Produktion kürzt!
Aus den Meetings der letzten Woche zwischen Venezuela, Katar, Saudi Arabien, Iran und Russland, spricht auch pure Verzweiflung. Denn je niedriger die Ölpreise, desto schneller verpuffen die jüngsten Produktionssteigerungen. Angenommen der Iran erhöht seine Exporte um wie angekündigt um 500.000 Barrel Öl pro Tag und der Opec-Basket-Preis würde von 26,5 Dollar im Januar auf 20,00 Dollar sinken. Dann würden, obwohl der Iran zusätzliche 500.000 Barrel pro Tag verkauft, seine jährlichen Einnahmen nur um etwa zwei Prozent steigen.
Inzwischen setzt sich die Einsicht durch, dass das ruinöse „um die Wette produzieren“ in den Untergang führt. Die Schlinge zieht sich immer schneller zu. Der russische Finanzminister warnte bereits vor einer Wiederholung des Crashs von 1998/99 und einer möglichen Staatspleite. Das Budget für 2016 beinhaltet bereits katastrophale Einschnitte bei Bildung, Gesundheit und Sozialausgaben. Selbst Saudi Arabien wäre bei den niedrigen Ölpreisen binnen fünf Jahren bankrott. Dann wären die Devisenreserven bei null. Tatsächlich würde eine verheerende Kapitalflucht aber schon sehr viel früher einsetzten – spätestens dann, wenn die Reserven bis auf 200 Milliarden Dollar aufgezehrt sind.
U.S. Ölindustrie im Todeskampf – Saudis vor dem Ziel!
Saudi Arabien, Russland und der Iran werden allerdings keine Kürzungen beschließen, die den Ölpreis rasant nach oben schießen lassen könnten. Die Preise dürfen keinesfalls so weit steigen, dass die U.S. Shale-Industrie erneut Auftrieb bekommt.
Saudi Arabien hält den Kopf der U.S. Shale-Industrie unter Wasser, aber es steigen noch immer Luftblasen an die Oberfläche. Erst dann, wenn die letzten Lebenszeichen entweichen, werden die Saudis mit Russland und dem Irak die Produktion kürzen.
Ich bin überzeugt, dass die Kürzung kommen wird, aber noch nicht jetzt, sondern erst dann, wenn die U.S. Ölproduktion um 1 Million Barrel pro Tag gesunken ist.
Der Grund: Aus vorsichtig platzierten Kommentaren der Ölminister der Opec und Russland sickerte bereits durch, dass eine Kürzung um 1 Million Barrel pro Tag zur Diskussion steht. Die globale Überversorgung belief sich nach neuesten Daten der IEA zum vierten Quartal auf 2,24 Millionen Barrel pro Tag. Gleichzeitig wird die globale Ölnachfrage – selbst nach den reduzierten Prognosen der IEA und Opec – in diesem Jahr um mindestens 1 Million Barrel pro Tag steigen.
Das bedeutet: Wenn die U.S. Ölproduktion um 1 Million Barrel pro Tag sinkt und sich die globale Nachfrage um 1 Million Barrel pro Tag erhöht, wäre der Markt etwa im Gleichgewicht. Dann würde eine relativ geringe Produktionskürzung um eine zusätzliche Million Barrel pro Tag bereits ausreichen, um den Angebotsüberschuss in eine Angebotsverknappung zu verwandeln.
Die Ölpreise würden dann vermutlich bereits wieder bei mindestens 50,00 Dollar pro Barrel notieren, was den ölproduzierenden Staaten wieder etwas Luft zum Atmen geben würde.
Shale-Kasino vor Kollaps!
Trotzdem werden neue Tiefs unterhalb von 26,00 Dollar keinen Bestand haben. In vielen Regionen der Welt geht die Ölproduktion bereits zurück – etwa China, Brasilien, Kolumbien, Ekuador, Nigeria oder Angola. Die U.S. Öl- und Gasindustrie zeigte sich bislang erstaunlich hartnäckig, doch der Zusammenbruch des „Shale-Kasinos“ zeichnet sich immer klarer ab. Zum Jahresende machte der Anteil von Zins und Tilgung der US-Onshore-Produzenten schätzungsweise 90 Prozent der operativen Ausgaben aus. Laut Bloomberg, muss die Shale-Industrie bis Ende März 1,2 Milliarden Dollar für Zinsen aufbringen. Bis Jahresende summieren sich die fälligen Zinszahlungen auf 9,8 Milliarden Dollar. Viele dieser Unternehmen werden allein an den Zinszahlungen scheitern, von einer Rückzahlung der High-Yield-Bonds ganz zu schweigen. Die Pleitewelle, die uns in den USA erwartet, wird die lang ersehnte Marktbereinigung einleiten und die Ölpreise in systemischer Art und Weise steigen lassen.
Das stärkste Argument für steigende Ölpreise ist der Marktzyklus. Blickt man in die Vergangenheit zurück, wurde der Boden nahezu immer im Februar erreicht. Es wird zwar weiterhin volatil bleiben, ein neues Tief unter 26,00 Dollar pro Barrel wird aber immer unwahrscheinlicher.
Hochspannend werden die kommenden Tage und Wochen für die ersten Schwergewichte aus der Shale-Industrie, die kurz vor dem Kollaps stehen, etwa Linn Energy und Chesapeake Energy. Der Dominoeffekt ist keinesfalls zu unterschätzen:
https://investman.de/u-s-oelindustrie-letzter-dominostein-fuer-todesspirale/
Fazit: Das nächste Opec-Treffen im Juni, könnte ebenso historisch werden, wie das verhängnisvolle Opec-Meeting von November 2014.
Gleichzeitig wird sich mit der Kapitulation der High-Cost Produzenten die globale Überversorgung in nicht allzu ferner Zukunft in eine dramatische Angebotsverknappung verwandeln. Es wird die Geburtsstunde einer der vielleicht stärksten Öl-Boom-Zyklen in der Historie.
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Viele Grüße
Ihr Uli Pfauntsch
Chefredakteur www.companymaker.de / www.investman.de
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