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Solar-Zulieferer für 2,22 Dollar: Chance auf 60 Prozent Gewinn!

Anfang des Jahres notierte die Aktie von Enphase Energy (ENPH) noch zu Kursen von über 15,00 Dollar. Zu dieser Zeit war das Unternehmen der Top-Zulieferer im Markt für Gebäudesolar-Komponenten. Enphase produziert Wechselrichter, die den von Solarzellen erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umwandeln.
Heute kostet ein Anteil von Enphase gerade einmal etwas über 2,00 Dollar. Anfang November, als das Unternehmen die Zahlen für das dritte Quartal meldete, stürzte der Aktienkurs um 37 Prozent ab – es war der bislang größte Tagesverlust seit dem IPO im März 2012. Der Grund: Starker Wettbewerbsdruck, insbesondere durch den Mitbewerber SolarEdge (SEDG), zwang das Unternehmen, seine Preise um 19 Prozent zu reduzieren und die Prognose für das vierte Quartal zu senken.

Enphase 6 Monate

(Enphase an der Nasdaq – 6 Monate)

Im dritten Quartal verkaufte Enphase Wechselrichter-Produkte über 219 Megawatt und erzielte damit 102,9 Millionen Dollar Umsatz. Das entspricht einem durchschnittlichen Verkaufspreis von 47 Cents pro Watt, verglichen mit 58 Cents im Vorjahreszeitraum. Die Umsätze lagen mit 102,9 Millionen Dollar zwar etwas höher als vor einem Jahr mit 99,1 Millionen Dollar – der eigentliche Schock für die Marktteilnehmer war aber die Prognose für das vierte Quartal: Hier erwartet Enphase einen Einbruch der Umsätze auf 62 bis 70 Millionen Dollar, hauptsächlich wegen hoher Lagerbestände im Vertriebsnetz und niedriger Preise.

SolarWorld und neue Partnerschaften

CEO Paul Nahi verwies zum Conference-Call auf eine Reihe neuer Partnerschaften im dritten Quartal, unter anderem mit Solarworld zur Entwicklung einer neuen Generation integrierter AC Solar-Module für den weltweiten Markt. Ein AC Modul wird als Solarmodul mit integriertem Mikro-Wechselrichter definiert. CEO Nahi sagte, dass es einen erheblichen Nachfrageanstieg von großen Solar-Großhändlern, Installateuren und Flottenbetreibern für zuverlässige, kosteneffiziente und leistungsfähige AC Module gebe, um Kosten zu senken und die Lieferkette zu verschlanken. Weitere Partnerschaften für AC Module werden in naher Zukunft erwartet.
Zudem ist das Unternehmen gerade dabei, mit „Envoy-S“, seine neue „Home Energy“ Lösung zu starten. Es handelt sich um eine integrierte, skalierbare Plattform für Solar-Integration, Speicherung, Kontrolle und Energiemanagement. Um das revolutionäre AC Batterie-Speicher-System mit Strom zu versorgen, entwickelte Enphase den ersten bi-direktionalen Mikrowechselrichter. Die Auslieferung startete erst in diesem Quartal. Die ersten Märkte, die die neue Home Energy Lösung erhalten, sind Australien und Neuseeland.

Chance auf Turnaround?

Zum aktuellen Kurs von 2,22 Dollar, wird Enphase mit rund 100 Millionen Dollar bewertet. Trotz der Herausforderungen, die der verschärfte Wettbewerb mit sich bringt, erwarten die 14 Analysten, die das Unternehmen covern, für 2016 einen Umsatzanstieg auf durchschnittlich 396 Millionen Dollar, verglichen mit 358 Millionen Dollar in 2015. Mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von nur circa 0,25 für 2016, besteht bei operativen Fortschritten enormes Aufwärtspotenzial.
Das dritte Quartal beendete Enphase mit einem Cash-Bestand von 22,5 Millionen Dollar, der eine Kreditlinie über 70 Millionen Dollar beinhaltet. Mit dem Fokus auf die angestrebten Kapitalkürzungen ist der CEO zuversichtlich, dass die Mittel ausreichend sind, um den Betrieb zu finanzieren.

Fazit

Operativ bleibt Enphase zwar vorerst angeschlagen, doch nach dem brutalen Ausverkauf bietet sich bei aktuell um 2,20 Dollar zumindest kurzfristig eine attraktive Trading-Gelegenheit. Positive Meldungen, etwa über die neuen Partnerschaften, die das Unternehmen „in naher Zukunft“ erwartet, könnten nach dem heftigen Ausverkauf wie Treibsatz auf die Aktie von Enphase wirken. Immerhin sind derzeit (Stand 13. November) circa 4,4 Millionen Aktien oder mehr als 16 Prozent des Freefloats leerverkauft. Eine positive Nachricht von Enphase könnte also jederzeit einen heftigen „Shortsqueeze“ auslösen.
Mit dem Ausbruch aus der Bodenbildungs-Formation bei knapp 2,50 Dollar, wäre der Weg frei bis zum Gap-Close bei 3,50 Dollar. Das entspricht einem Kurspotenzial von rund 60 Prozent.
Ein Stoppkurs zur Verlustbegrenzung bietet sich knapp unter dem bisherigen Tief von 1,63 Dollar an.

 

Viele Grüße

Ihr Uli Pfauntsch

 

 

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Über den Autor

Chefredakteur CompanyMaker, Spezialgebiet Uran, Gold, Silber, Minenwerte, Öl & Gas, Wachstum.

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