Inhalt:
- Darum liegen sämtliche Wallstreet-Banken falsch
- Attacken auf Öl-Infrastruktur werden zur Gewohnheit
- Gefallene Staaten: Saudi Arabien als tickende Bombe
- Öl: Rasanter Nachfrageanstieg bei sinkender Produktion
- 85 Dollar pro Barrel als neues Ölpreis-Niveau
Sehr geehrte Leserinnen und Leser!
Anfang des Jahres waren sich Goldman Sachs und Morgan Stanley einig, dass Öl auf 20 Dollar fallen wird und für eine sehr, sehr lange Zeit auf niedrigem Niveau verharren wird. Auch andere Banken, einschließlich Barclays, Bank of America, Macquarie, Citigroup oder Societe Generale hatten ihre Ölpreis-Ausblicke drastisch nach unten korrigiert. Die Standard Chartered Bank prophezeite gar, dass Öl bis auf 10 Dollar pro Barrel fallen könne.
Am 11. Februar 2016 markierte U.S. Öl WTI das Ausverkaufstief bei 26 Dollar pro Barrel. Nachdem sich Öl bis Anfang März auf 35 Dollar erholte, senkte die EIA (U.S. Energy Information Administration) ihre Preisprognose für Brent um 3 Dollar pro Barrel auf durchschnittlich 34 Dollar pro Barrel über das Jahr 2016. Ebenso reduzierte die EIA ihre Prognose für 2017 um 10 Dollar auf durchschnittlich 40 Dollar pro Barrel.
Die Ölpreisrallye im April wurde in den Mainstream-Medien in erster Linie auf Spekulationen im Vorfeld des am 17. April stattfindenden Doha-Meetings zurückgeführt. Zwei Tage zuvor sagte Edward Morse, Chef des Rohstoff-Researchs der Citigroup: „Erwarten Sie einen scharfen Ausverkauf, falls kein Deal in Doha zustande kommt“. Gleichzeitig prophezeite Morse einen erneuten Rückfall im Öl auf unter 40 Dollar.
Wallstreet-Analysten auf dem falschen Fuß erwischt
Am Montag, dem 18. April, dem Tag nach dem völligen Scheitern der Gespräche in Doha, eröffnete Öl im asiatischen Handel zunächst mit mehr als 7 Prozent im Minus. Doch schon wenige Stunden später setzte eine steile Rallye ein – bereits am nächsten Tag waren sämtliche Verluste wieder ausgeglichen.
In einem Kommentar vom 18. April sprach Ed Morse dann „von zunehmenden Beweisen, dass praktisch alle Rohstoffe auf einen Boden starren und sich zu einer neuen Normalität vortasten“. Die Kursprognose für WTI in 2016 erhöhte die Citigroup von 39 Dollar auf 42 Dollar pro Barrel. Das ist wenig überzeugend, wenn man bedenkt, dass Öl zu diesem Zeitpunkt ohnehin bereits bei knapp 42 Dollar notierte.
Auch andere Investmentbanken wollen anscheinend nicht wahrhaben, dass der Ölpreis steigt. Die Analysten von Morgan Stanley sagten anfangs der Woche, dass die Ölpreis-Rallye auf Käufe von Makro-Fonds, Mittelzuflüsse in Index/ETF-Fonds und auf Investoren zurückzuführen sei, die Angst hätten, etwas zu verpassen, auch wenn die Fundamentals bearisch blieben und sich mit steigenden Preisen noch weiter verschlechtern könnten.
Die Analysten von Barclays sagten, dass sie „noch nicht überzeugt sind, dass die Preise hier bleiben oder sogar noch höher gehen“.
Die Weltbank erhöhte in ihrem „Commodity Markets Outlook“ vom 26. April ihre Ölpreis-Prognose für 2016 nur leicht von 37 Dollar auf 41 Dollar pro Barrel. „Wir erwarten leicht höhere Preise für Energie-Rohstoffe über das weitere Jahr, da sich die Märkte nach einer Periode der Überversorgung ausgleichen“, so Chefökonom John Baffes. „Dennoch könnten die Energiepreise weiter fallen, falls die Opec die Produktion deutlich erhöht und die Nicht-Opec-Produktion nicht so schnell fällt als erwartet“.
Zweifelhafte Daten zur globalen Ölproduktion
Die Internationale Energieagentur (IEA) schätzt die globale Überversorgung für die erste Jahreshälfte auf 1,5 Millionen Barrel pro Tag und erwartet, dass der Überschuss sowohl im dritten, als auch im vierten Quartal 2016 auf nur noch 0,2 Millionen Barrel pro Tag sinken wird. Die US-Energiebehörde EIA, sieht für das gesamte Jahr 2016 einen Anstieg der globalen Lagerbestände von durchschnittlich 1,4 Millionen Barrel pro Tag. Sämtliche Öl-Prognosen, die Sie finden, basieren auf diesen Daten. In anderen Berichten „geistern“ Zahlen von einer vermeintlichen Überproduktion zwischen 1,5 und 2,5 mmbbl/d umher, die häufig ungeprüft übernommen werden.
Sämtliche dieser Daten + Statistiken sind mit Vorsicht zu genießen. Noch vor zwei Monaten warnte die Internationale Energieagentur, dass der globale Ölmarkt „in einer Überversorgung ertrinken“ könnte. Doch laut einem Bericht des „Wallstreet Journal“, ist ein großer Teil dieser Überversorgung, die den Ölpreis über lange Zeit unten hielt, nirgendwo zu finden. Tatsächlich war die IEA nicht in der Lage, 800.000 Barrel pro Tag im letzten Jahr zuzuordnen. Das ist das höchste Level an „Missing Barrels“ seit 17 Jahren.
Am Ende des aktuellen „Oil Market Report“ der IEA heißt es unter anderem: „Es ist unvermeidlich, dass es in einem Markt mit 96 Millionen Barrel pro Tag unmöglich sein wird, jedes Barrel zuzuordnen, von dem wir glauben, dass es produziert wurde, insbesondere in Zeiten großer Angebotsüberschüsse, wie wir sie heute haben“.
Gewaltsame Aktionen – der wahre Grund für den Ölpreisanstieg
Seit Januar wurde in den Medien intensiv über die Gespräche zwischen den Ölförderstaaten über ein Einfrieren der Produktion berichtet, was sich auf Angebot und Nachfrage ohnehin nicht ausgewirkt hätte. Was in der Berichterstattung allerdings kaum erwähnt wurde, waren zwei gewaltsame Aktionen, die dem globalen Ölmarkt schlagartig 900.000 Barrel pro Tag an Produktion entzogen: Im Februar detonierte ein Sprengsatz an einer Pipeline unter dem Meeresspiegel in Nigeria, was 300.000 bopd aus dem Markt nahm. Die Durchführung der Attacke wurde als „hochprofessionell“ bezeichnet. Laut Berichten, wollten die Attentäter „maximalen Schaden“ anrichten.
Eine ähnliche Attacke ereignete sich im Februar auf die auf die Kurdistan-Ceyhan Pipeline auf türkischer Seite. Die Pipeline, die täglich 600.000 bopd an die türkische Küste transportiert, war über mehrere Wochen unterbrochen.
Und in Kuwait, zwang im April ein Streik der Ölarbeiter den staatlichen Ölkonzern, die Produktion vom Normal-Level von 3 Millionen Barrel auf zeitweise nur noch 1,1 Millionen Barrel pro Tag zu kürzen. Kein Wunder, dass sich in einem globalen Ölmarkt, in dem kaum noch freie Kapazitäten vorhanden sind, derartige Versorgungsausfälle stärker auswirken, als irgendwelche Gespräche innerhalb eines Kartells, das de-facto nur noch auf dem Papier existiert.
Es ist davon auszugehen, dass es zu weiteren Attacken kommt, die das Ölangebot negativ beeinflussen. Der Irak, Libyen, Algerien, die Sinai-Halbinsel und das Niger-Delta verzeichnen eine hohe Aktivität von IS und anderen Terrorgruppen. Und in jeder dieser Regionen ist die Öl-Infrastruktur ein bevorzugtes Ziel.
Zweifelsohne waren diese para-militärischen Interventionen der stärkste Einflussfaktor auf Angebot und Nachfrage – und könnten es auch weiterhin bleiben.
Gefallene Staaten als Ölpreis-Risiko
Was in der internationalen Berichterstattung ebenfalls zu kurz kommt, ist die Abkopplung zwischen Ölpreis und den Budgets unterschiedlicher Staaten, die einige der zentralsten Ökonomien dieser Welt abbilden. Laut Daten des Internationalen Währungsfonds, benötigen Staaten vom Iran über den Irak, Angola, Saudi Arabien, Ecuador, Libyen und Venezuela Ölpreise zwischen 70 Dollar und 208 Dollar pro Barrel, um ihren Haushalt zu finanzieren. David Goldwyn, früherer Koordinator der Bundesbehörde für internationale Beziehungen unter der Obama-Regierung, sagte kürzlich: „Die Budgets sind unter Wasser, einige davon ziemlich dramatisch. Erhöhte Staatsdefizite bringen Länder mit ohnehin niedrigem Wachstum umso höher unter Druck. Die derzeitigen Ölpreise setzen ein Warnsignal für politische Spannungen und soziale Unruhen über die ölproduzierende Welt“.
Als besonders zerbrechliche Länder, wo man die Stabilitätsprobleme beobachten sollte, bezeichnete Goldwyn den Iran, Jemen, Libyen, Venezuela und Nigeria.
Saudi Arabien – eine tickende Bombe!
Alarmierend wird es dann, wenn wir den Iran durch Saudi Arabien ersetzen. Nach jahrzehntelangen Sanktionen ist die Bevölkerung des Iran bereits leidgeprüft, ganz im Gegensatz zum Wohlfahrtsstaat, mit dem sich das dekadente saudische Königshaus bislang das Wohlwollen seiner Landsleute erkaufen konnte. Mit einem Staatsdefizit von derzeit 100 Milliarden Dollar pro Jahr, warnte kürzlich der IWF, dass Saudi Arabien in weniger als fünf Jahren bankrott sein könnte. Die Regierung beschloss bereits eine Reihe unpopulärer Maßnahmen und strich etwa die großzügigen Subventionen für Benzin + Diesel, Strom, Nahrung und Wasser. In der Bevölkerung beginnt es langsam zu rumoren – fürchten muss das Königshaus insbesondere das Lager des radikalen Extremismus.
Der Internationale Währungsfonds sieht die Einnahmen der Golfstaaten in 2016 um satte 500 Milliarden Dollar einbrechen – das sind 30% mehr als die 390 Milliarden Dollar Verlust im letzten Jahr. Der IWF glaubt, dass die Golfregionen schnell handeln müssen, um von der Ölabhängigkeit wegzukommen. Bis 2020 werden 10 Millionen Jugendliche nach einem Job suchen. Ohne Reformen werden mindestens 3 Millionen arbeitslos bleiben, schätzt der IWF. Das weckt Erinnerungen an den „Arabischen Frühling“.
Eigentlicher Sargnagel für das Geschäftsmodell der Saudis, ist das ungebremste Bevölkerungswachstum. Der steigende Eigenverbrauch sorgte dafür, dass die Netto-Ölexporte von 2005 bis 2015 um jährlich 1,4 Prozent zurückgingen. Die Citigroup sagte in einer Analyse vom letzten Jahr voraus, dass die Nettoexporte bei einem anhaltenden Bevölkerungswachstum in den nächsten 15 Jahren auf null fallen würden. Aber noch lassen die Saudis die Muskeln spielen, zumindest verbal. Im Anschluss auf das ergebnislose Treffen in Doha sagte der Kronprinz Mohammed bin Salman, dass sein Königreich die Produktion jederzeit um 10% erhöhen könne, sollte irgendwer anderes auf die Idee kommen, seinen Ausstoß ungefragt zu steigern. Tatsächlich aber kostet es sehr viel Geld, eine Million Barrel zusätzlich in Produktion zu bringen. Geld, das die Saudis derzeit nicht frei verfügbar haben, sondern teuer am Kapitalmarkt aufnehmen müssen.
Was die saudische Außenpolitik betrifft, wird immer deutlicher, dass „Diplomatie“ zunehmend durch Drohungen ersetzt wird. Seit der Hinrichtung des iranischen Geistlichen im Januar, ist das Verhältnis zwischen beiden Staaten extrem angespannt. Saudi Arabien führt Krieg im Jemen und unterstützt die so genannte „radikale Opposition“, also die Terroristen in Syrien und dem Irak. Darüber hinaus unterstützten die Saudis die Machtergreifung des Militärs in Ägypten und intervenieren in Pakistan, mit dem Ziel, gegen den Iran eine sunnitische Front aufzuziehen.
„Palast-Intrigen“ – die Macht beginnt zu bröckeln
Wie die Sunday Times berichtet, sollen Berichte über „Palast-Intrigen“ aus dem Königshaus nach außen gedrungen sein. Uneinigkeit herrscht demnach insbesondere über den 30-jährigen Kronprinz Mohammed Bin Salman, dem „jugendliche Dummheit“, „starke Charaktermängel“ und „Unfähigkeit für hohe Ämter“ vorgeworfen wird. Nachdem König Salman dabei ist, seinen Lieblingssohn als Verteidigungsminister zu installieren, sehen sich andere Prinzen ins Abseits gedrängt. Die Loyalität schwindet und es beginnt auch innerhalb des Königshauses langsam zu brodeln.
Anstatt das Risiko einer direkten Konfrontation einzugehen, sehen der Iran und Russland die zunehmenden politischen Spannungen innerhalb Saudi Arabiens mit großer Genugtuung. Stellen Sie sich vor, dass ein Bürgerkrieg innerhalb Saudi Arabiens die Ölproduktion in den Schlüsselfeldern lahmlegt, Pipelines in die Luft fliegen und der Ölpreis auf 200 Dollar oder mehr explodiert. Ganz Europa würde in eine beispiellose Rezession abstürzen, abgesehen von gewaltigen Flüchtlingsströmen aus dem gesamten Mittleren Osten.
Das Kernproblem, dem König Salman und seinen Unterstützern gegenüberstehen ist, dass die Vereinigten Staaten nicht mehr bereit sind, den Status Quo der Saudis in der Region zu sichern. Wer glaubt, dass der Mittlere Osten nicht wirklich von Bedeutung ist, sollte sich nicht täuschen. Eine Ölkrise, mit einer katastrophalen Destabilisierung der globalen Weltwirtschaft, wäre ein Weckruf – der allerdings zu spät kommen würde.
Insgesamt stehen die gefallenen und gefährdeten Staaten, Saudi Arabien, Venezuela, Nigeria und Libyen für 15,3 Prozent der globalen Ölproduktion. Sollten sich die Ölpreise auf absehbare Zeit nicht mindestens auf 80 Dollar/bbl erholen, ist der Kollaps der ersten Ölförderstaaten unausweichlich. Eine Staatspleite von Venezuela könnte die Welt noch verkraften. Doch ein Aufruhr oder Bürgerkrieg in Saudi Arabien wäre eine andere Hausnummer. In diesem Fall drohen schwerwiegende Unterbrechungen der Öl-Lieferkette, mit erheblichen Risiken, sowohl für die Weltwirtschaft, als auch die globale Sicherheitslage.
Öl: Nachfrage auf Rekordhoch, Angebot im Rückgang!
In den Vereinigten Staaten ist nicht etwa ein Tesla das meistverkaufte Auto, sondern mit Abstand der Ford F-150 Pickup-Truck. Laut „Autobild“ liegt der Verbrauch des V8-Modells bei 14 Litern auf 100 Kilometer. Die Spritnachfrage in den USA erhöhte sich in den vier Wochen zum 15. April um 3,9 Prozent zum Vorjahr auf ein neues Rekordhoch von 9,39 Millionen Barrel pro Tag. Die EIA sagte am 12. April, dass die Nachfrage diesen Sommer um 1,4 Prozent auf einen weiteren Rekordwert klettern wird.
Gleichzeitig zeigen die wöchentlichen Daten der EIA, dass die U.S. Ölproduktion zuletzt auf 8,95 mmbbl/d zurückfiel. Das ist ein deutlicher Rückgang vom Rekordhoch von fast 9,7 mmbbl/d im April 2015. Die IEA sagte in der letzte Woche mit 700.000 bopd für dieses Jahr den stärksten Produktionsrückgang außerhalb der Opec seit 25 Jahren voraus.
Parallel dazu steigt die globale Nachfrage in China, Indien und anderen aufstrebenden Staaten in rasantem Tempo. Indien steht kurz davor, Japan als drittgrößten Ölkonsumenten der Welt abzulösen. Das Land ist inzwischen der weltweit sechstgrößte Automarkt und die Fahrzeugflotte wächst rasant. China bleibt der Top-Verbraucher in Asien, mit Autoverkäufen, die jährlich um fünf bis sieben Prozent klettern.
Short-Spekulanten decken ein, Netto-Long-Position wächst!
Die Netto-Long-Position im U.S. Öl WTI sprang in der Woche zum 19. April auf den höchsten Stand seit Mai 2015. Während die Long-Positionen auf ein 11-Monatshoch stiegen, wurden die Short-Positionen auf Öl deutlich reduziert. Unter dem Strich erhöhte sich die Netto-Long-Position um 30.356 Kontrakte (Futures + Optionen) auf 245.987. Die Wetten auf steigende Preise stiegen um 4,8 Prozent, während sich die Short-Positionen um 19 Prozent reduzieren. Es gibt mehrere Gründe für den Umschwung am Terminmarkt. Zum einen macht es keinen Sinn, vor dem Sommer short zu sein, wenn die Nachfrage nach Benzin und Diesel in den USA nach oben springt. Zum anderen deutet die Positionierung der Spekulanten auf einen generellen Stimmungsumschwung hin. Kurzfristig negative Daten, etwa die nach wie vor rekordhohen Öl-Lagerbestände werden ignoriert – stattdessen nimmt der Markt eine zu erwartende Angebotsverknappung für das dritte und vierte Quartal bereits jetzt vorweg.
Ölpreis-Ziel: 85 Dollar zum Jahresende
Michael Rothman, Gründer von Cornerstone Analytics, sieht in der globalen Nachfrage die meist unterschätzte Größe in den vergangenen Jahren. Anders als die IEA, die in ihrem April-Bericht für dieses einen Rückgang des Nachfrage-Wachstums auf 1,2 mmbbl/d voraussagt, glaubt Rothman, dass die Nachfrage um 1,8 mmbbl/d wächst und das Angebot außerhalb der Opec um 800.000 bbl/d zurückgeht. „Keine Chance, dass die Opec eine 2,6 Millionen-Barrel-Lücke auffüllt“, so Rothman in einem Interview zu CNBC.
Der Analyst geht davon aus, dass der Brent-Preis Ende des Jahres auf 85 Dollar pro Barrel steigen wird, eine Zahl, die die Saudis im Visier hätten. Rothman sagte, dass es etwas sehr wichtiges sei, wenn die Saudis einen Preis nennen und dieser angesichts der Budget-Lage zum Anziehungspunkt werden könne.
Meine Prognose zum Ölpreis!
Laut der norwegischen Beratungsfirma Rystad Energy, werden bestehende Ölfelder in diesem Jahr um circa 3,3 Millionen Barrel/Tag schrumpfen, während neue Ölfelder, die ans Netz gehen, nur 3 Millionen Barrel/Tag in 2016 hinzufügen. Der springende Punkt: Diese 3 Millionen Barrel kommen zum Großteil aus großen Offshore-Projekten, die bereits finanziert wurden, bevor die Ölpreise einbrachen. Die EIA sieht den Start von vier Offshore-Projekten in 2016 und zwei in 2017. Doch außerhalb dieser mehrjährigen Großprojekte, wird die Wartschlange immer kürzer. Ab 2017 wird die Summe zwischen Angebot und dem Rückgang aus der Produktion immer stärker ins Negative fallen. Die Schrumpfung der bestehenden Ölfelder wird neue Produktionsquellen im nächsten Jahr um circa 1,2 mmbbl/d übersteigen, ehe sich die Ausweitung über 2018/2019 noch beschleunigt.
Der weltgrößte Öl-Service-Dienstleister Schlumberger hat fast 60 neue Öl-Projektentwicklungen analysiert, die seit 2015 verschoben oder gecancelt wurden und schätzt, dass dies zu einem Verlust von mehr als 3 Millionen bbl/d bis 2020 und bis zu 6 Millionen bbl/d bis 2022 führt, sollten sich noch mehr Verzögerungen in Stilllegungen verwandeln.
Ob die U.S. Shale-Industrie in der Lage sein wird, diese Lücke zu füllen, bleibt abzuwarten. Auf den U.S. Energieunternehmen lastet ein gewaltiger Schuldenberg. Der Großteil der Produzenten wird über die kommenden Jahre damit beschäftigt sein, die Bilanzen aufzuräumen und Schulden zurückzuzahlen. Für neues Wachstum fehlt es sowohl an Kapital als auch an Arbeitskräften.
In 2017/2018 Anstieg auf 75 – 85 Dollar/bbl, kurzfristig Korrektur!
Ich bin überzeugt, dass 75 bis 85 Dollar pro Barrel das neue Ölpreis-Niveau sein werden (ohne Berücksichtigung der geopolitischen Ölpreis-Risiken). Die Frage ist, ob dieses Ziel tatsächlich schon zum Ende dieses Jahres erreicht werden kann. Noch steht die Ölpreis-Rallye nicht im Einklang mit sinkenden Lagerbeständen – doch genau das wäre die entscheidende Voraussetzung für eine nachhaltige Aufwärtsbewegung. Der heutige Markt hat einen Abbau der Lagerbestände mit der jüngsten Ölpreis-Rallye bereits teilweise eingepreist. Deshalb sorgt die bullishe Positionierung im Terminmarkt für entsprechendes Enttäuschungspotenzial.
Ein weiteres Warnsignal für eine kurzfristige Überhitzung in den Ölpreisen sind die immensen Überkapazitäten in Asien raffinierter Ölprodukte wie Diesel, Benzin und Schweröl/Heizöl. Japan exportiert bereits, trotzdem steigen noch immer die Lagerbestände. In China exportieren neue unabhängige Raffinerien (Teapots) ebenfalls so viel sie können. Kurzfristig sind die Lager in Asien am Überquellen – ab einem bestimmten Punkt wird die Flut an verarbeiteten Ölprodukten nicht ausreichend Abnehmer finden – und wenn das passiert, kommt es im Ölpreis zu einer heftigen Korrektur.
Sie sehen, dass die kurzfristige Ölpreisentwicklung von einer ganzen Reihe von Faktoren abhängt, die selbst für langjährige Ölmarktexperten kaum vorhersehbar sind. Einer starken Aufwärtsdynamik, die aktuell durch einen schwächeren Dollar motiviert wird, stehen derzeit noch schwächere Fundamentals gegenüber, die das kurzfristige Aufwärtspotenzial bei WTI auf maximal 50 Dollar/bbl begrenzen dürften. Die Strategie sieht den Aufbau einer Long-Position im kommenden Monat vor – vorausgesetzt, dass die Ölpreise einen attraktiveren Einstieg bieten.
Spektakuläre Profite im Öl-Boom-Zyklus
Der Minensektor zeigt eindrucksvoll, was mit den Kursen passiert, wenn es zum Wechsel von einem Bärenmarkt in einen Bullenmarkt kommt. Seit dem Januar-Tief ist der Gold-Bugs-Index rund 118 Prozent gestiegen, einzelne Goldminen-Aktien konnten in diesem Zeitraum um 200%, 300% oder mehr als 400% zulegen.
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Viele Grüße
Ihr Uli Pfauntsch
Chefredakteur www.companymaker.de / www.investman.de
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