Sehr geehrte Leserinnen und Leser!
Überlegen auch Sie, sich einen Tesla zuzulegen? Wenn ja, dann sorgen Sie vor dem Schlafengehen dafür, dass Ihr Fahrzeug an die Steckdose angeschlossen ist, ansonsten könnten Sie am nächsten Morgen zu Fuß gehen. Wenn Sie mit Ihrem Tesla unterwegs sind, sollten Sie mehr Zeit als andere Autofahrer mitbringen. Bis Ihre Batterie vollgeladen ist, müssen Sie bis zu 75 Minuten warten. Wollen Sie das wirklich?
In der letzten Woche präsentierte Tesla-Chef Elon Musk das Model 3 – und löste einen gewaltigen Medienhype aus. Das Elektroauto soll nur 35.000 Dollar kosten, eine Reichweite von circa 340 Kilometern haben und in unter 6 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen. Obwohl noch niemand weiß, wann genau das Auto ausgeliefert werden kann (im besten Fall in vier Jahren) und wieviel es am Ende kosten wird, sind bei Tesla für das Model 3 bereits 325.000 Reservierungen eingegangen. Jeder Besteller muss eine Anzahlung von 1.000 Dollar leisten.
Mit 35.000 Dollar, ist der Preis vergleichbar mit den meisten konventionellen benzin- oder dieselbetriebenen Personenkraftwagen, die in Nordamerika auf dem Markt sind. Der Preis liegt ebenfalls unter den beiden anderen Tesla-Modellen, die etwa ab 75.000 Dollar verkauft werden. Die Begeisterung in der Medienwelt ist gewaltig. Das Model 3 gilt als der große Preisdurchbruch, auf den die Konsumenten in Bezug auf Elektroautos schon immer gewartet haben. Das Model 3, sind sich die meisten (U.S.)-Medien einig, wird den globalen Automarkt aufrollen. Einigkeit herrscht auch darüber, dass die deutschen Autobauer, BMW, Daimler und Volkswagen den Zug verpasst haben. Wenn Tesla erst die globale Mobilität revolutioniert hat, was nützt dann noch die mehr als 100-jährige Entwicklungserfahrung der deutschen Auto-Ingenieure. Und ganz nebenbei retten die Käufer der Elektrofahrzeuge ja auch noch die Welt.
Es spielt keine Rolle, ob man von Elektro-Mobilität überzeugt ist oder nicht. Sicherlich wird es in Zukunft einen Markt für Elektroautos geben. Doch angesichts der gewaltigen Euphorie in diesen Tagen, ist an der Zeit, die Dinge realistisch einzuordnen.
Dieser Weg wird steinig und schwer!
Wie die Süddeutsche Zeitung in einem Kommentar schreibt, sollte man Elon Musk nicht jede Rechnung glauben. So prognostizierte er etwa im Jahr 2009 für das Model S einen Grundpreis von 57.400 Dollar. Heute wird das Fahrzeug für durchschnittlich 105.000 Dollar verkauft. „Sollte der Preis des Model 3 ähnlich stark steigen, würde es durchschnittlich 77.400 Dollar kosten – und wäre damit kein Massenmarkt-Auto“, so die Süddeutsche. Und weiter: „Das Model 3 wird später auf den Markt kommen und mehr kosten als versprochen, das ist schon wenige Tage nach der Ankündigung klar“.
Der Ausstoß von Tesla erreichte bislang in noch keinem Jahr mehr als 60.000 Einheiten. Derzeit erwartet das Unternehmen 80.000 bis 90.000 Einheiten für 2016, könnte das Ziel aber noch immer verfehlen. Das Unternehmen produziert in der bislang einzigen Fabrik alle seiner drei Modelle, das Model S (Limousine), Model X (SUV) und nun auch das Model 3.
Die Analysten von First Energy kommen in einer aktuellen Analyse zum Ergebnis, dass allein die Befriedigung der ersten 200.000 Vorbestellungen zwei bis vier Jahre dauern könnte, neben der Abarbeitung der Model X und Model S Aufträge.
Weiter heißt es in der Analyse: „Selbst dann, wenn wir großzügig von 500.000 Elektroautos auf den Straßen ausgehen, muss diese Anzahl ins Verhältnis zur gesamten Fahrzeug-Basis in Nordamerika (und nicht zuletzt in der Welt) gesetzt werden. Auf Basis simpler Websuche, gibt es etwa 275 Millionen registrierte Fahrzeuge aller Klassen in Nordamerika. Global bewegt sich diese Zahl im Umfang von 1,2 Milliarden registrierten Fahrzeugen. Selbst mit 100.000 Fahrzeugen von Tesla pro Jahr, würde es 12.000 Jahre dauern, um weltweit alle Fahrzeuge zu ersetzen“.
Damit sind laut First Energy aber noch nicht einmal die neuen Fahrzeuge berücksichtigt, die die in Zukunft gekauft werden, mit einigen Prognosen, die bis 2050 eine Verdopplung der globalen Fahrzeugflotte auf 2,5 Milliarden erwarten lassen. Damit ist klar, dass die Elektrifizierung der globalen Fahrzeugflotte dauern wird – auch dann, wenn mehr Fabriken nach dem Vorbild von Tesla rund um die Welt entstehen. So würde es selbst bei einer weltweiten Produktion von 10 Millionen Elektrofahrzeugen noch immer 120 Jahre dauern.
Lächerlich geringe Auswirkung auf Ölnachfrage
Bei derzeit (aufgerundet) etwa 500.000 Elektrofahrzeugen auf den US-Straßen, beläuft sich die Sprit-Einsparung laut Berechnung von First Energy auf unspektakuläre 16.000 Barrel pro Tag. Angesichts einer globalen Benzin- und Dieselnachfrage von mehr als 50 Millionen Barrel pro Tag, droht der Ölnachfrage im Fahrzeugmarkt wenig Gefahr durch die derzeitige Euphorie um Tesla. Mit anderen Worten: Der Kauf eines Elektroautos von Tesla oder irgendeinem anderen Hersteller wird die Welt auf absehbare Zeit nicht retten.
Was oft vergessen wird, ist der komplexe und energieaufwendige Herstellungsprozess der Batterien. Solche Batterien sind irgendwann eventuell verschlissen und müssen ausgetauscht werden, was zusätzliche Energie für die Herstellung weiterer Akkus erfordert. Ganz zu schweigen von den benötigten Werkstoffen, etwa Lithium, Nickel, Kobalt und anderen Seltene-Erden-Elementen. Die Maschinen, die diese Elemente aus der Erde abbauen, werden höchstwahrscheinlich mit Benzin oder Diesel betrieben.
Tesla mit absurder Bewertung
Zum aktuellen Kurs von 258,00 Dollar, wird Tesla mit 34 Milliarden Dollar bewertet. Damit spielt der Elektroautobauer bereits heute in einer Liga mit Ford (50 Milliarden Dollar) oder General Motors (45 Milliarden Dollar).
Im vierten Quartal lieferte Tesla 14.820 Fahrzeuge aus. Für dieses Jahr verspricht Tesla 80.000 bis 90.000 Autos. Sagen wir, dass es Tesla gelingt, in den nächsten fünf Jahren seine Produktion um mehr als 1.000 Prozent auf 1 Million Einheiten hochzufahren. Das wäre spektakulär, würde aber gerade einmal 15 Prozent der derzeitigen Produktion von Ford entsprechen. Wenn Tesla nach dieser Logik mit 15 Prozent von Ford bewertet wäre, dann würde diese Bewertung 7,5 Milliarden Dollar oder circa 57 Dollar je Aktie entsprechen. Würde man Tesla als Wachstumsstory mit einem großzügigen Aufschlag mit der Hälfte von Ford bewerten, also zu 25 Milliarden Dollar, so würde sich ein Kursziel von 190 Dollar errechnen – noch immer 70 Dollar unter dem aktuellen Kurs. Dabei sind potenzielle Verwässerungen der Aktienanzahl, die aufgrund der angespannten Liquidität und der operativen Verluste sehr wahrscheinlich sind, noch nicht einmal berücksichtigt.
Dass die Bewertung der Tesla-Aktie auf aktuellem Niveau absurd hoch ist, haben auch längst andere Marktakteure erkannt. Zum 15. März 2016 waren fast 30 Prozent aller frei handelbaren Tesla-Aktien leerverkauft. Gleichzeitig kontrollieren Insider, Wallstreet-Banken, Hedgefonds und andere institutionelle Investoren circa 80 Prozent der Aktien. Durch diese künstliche Verknappung der Stücke (Cornering) befinden sich die Short-Seller klar in der Defensive. Wird die Aktie von Tesla von allen Seiten hochgejubelt, werden die Leerverkäufer zur Eindeckung gezwungen (Short-Squeeze), was die Kursrallye noch verstärkt. Das Ergebnis dieser Short-Covering Rallye ist ein Kursanstieg von 140 Dollar auf 260 Dollar seit Mitte Februar.
Analysten der großen Investmentbanken, scheuen sich nicht davor, abstruse Kursziele für Tesla auszurufen, die auf einem Szenario basieren, das teilweise noch 5 oder 10 Jahre entfernt liegt. Gut möglich, dass manche über eine Glaskugel verfügen, doch in Wahrheit lässt sich die Aktie von Tesla nicht auf Basis irgendwelcher Fundamentals bewerten. Vielmehr erscheint das Papier als eine Art „Vehikel“, das Hedgefonds und anderen großen Wallstreet-Adressen dazu dient, sich gegenseitig und anderen Spekulanten Geld abzunehmen.
Fazit: Wer das Spiel mitspielt, egal ob auf der Long- oder Short-Seite, sollte sich darüber im Klaren sein. Ein „Value-Investment“ ist Tesla auf aktuellem Niveau mitnichten!
Sondersituation im Minensektor mit Kursvervielfachungs-Potenzial!
Der weltgrößte Autobauer, Toyota, sieht die Zukunft nicht im batteriebetriebenen Elektroantrieb, sondern in der Brennstoffzelle. Fakt ist, dass die Japaner im letzten Jahr 4 Milliarden Dollar in die Entwicklung dieser Technologie investierten. Dazu muss man wissen, dass ein Auto mit Brennstoffzellenantrieb 10 Mal so viel Platin benötigt, als ein konventioneller Dieselmotor. Es wird spannend zu sehen, ob die Strategie von Toyota aufgeht.
Was kaum noch kaum jemand auf der Rechnung hat, ist ein ganz anderer Plan der japanischen Regierung: Nach der Katastrophe von Fukushima hat Japan eine Strategie veröffentlicht, um aus Brennstoffzellen Strom zu erzeugen. Dazu sind mindestens 5 Millionen stationäre Brennstoffzellen nötig, die Gas in Wasserstoff umwandeln. Aggregate werden bei Verkäufern von Appartementkomplexen bereits als Zusatzoption mit angeboten und arbeiten völlig unabhängig vom Stromnetz. Bis 2030 sollen 10 Prozent aller japanischen Häuser mit BZ-Heizgeräten ausgerüstet sein. Neben der ohnehin rekordhohen Nachfrage aus dem globalen Automarkt, wird diese zusätzliche Nachfrage voraussichtlich für signifikant höhere Platinpreise sorgen. Deshalb steht die globale Platinindustrie vor einem grundlegenden und spannenden Wandel. Der springende Punkt ist, dass weltweit nur zwei Platinprojekte existieren, die einen mechanisierten Abbau hochgradiger Platinvorkommen in seichter Tiefe zulassen.
Das aussichtsreichste dieser beiden Unternehmen mit dem stärksten Upside-Potenzial ist seit Kurzem Bestandteil des CompanyMaker-Depots.
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http://www.companymaker.de/abo/kennenlern-angebot.html
Viele Grüße
Ihr Uli Pfauntsch
Chefredakteur www.companymaker.de / www.investman.de
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