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Geheimplan der Saudis = Jahrhundert-Kauf im Öl!

Ich hatte meine Mitglieder von CompanyMaker bereits im letzten August informiert, warum die Saudis im Preiskampf mit den unkonventionellen Ölproduzenten niemals klein beigeben werden.

Der Grund ist einfach: Die Saudis werden niemals wieder den Fehler wiederholen, den sie Anfang der 1980er Jahre machten. Damals, als sich die Saudis noch in der Rolle des globalen Swing-Producers sahen, reduzierten sie ihre Produktion von 10,4 Millionen bbl/d im November 1980, auf nur noch 2,4 Millionen bbl/d bis Juni 1985. Der Marktanteil der Saudis stürzte in dieser Phase von 18 Prozent auf unter 5 Prozent ab.

Der Ölpreisanstieg in der Zeit von 1973 bis 1985 ermöglichte einen Boom außerhalb der Opec, etwa der Nordsee, Alaska, Mexiko und anderen Offshore-Feldern. Im Jahr 1985, als die Saudis ihren fatalen Fehler realisierten, beschlossen sie, den Ölhahn wieder radikal aufzudrehen, um sich die an die Rivalen verlorenen Marktanteile zurückzuholen.

Doch es war am Ende ein schmerzhafter und schleppender Prozess, der geschlagene 17 Jahre dauerte. Ein Zeitraum, den die Saudis damals nicht auf der Rechnung hatten. Nie wieder würden sie diesen Fehler machen. Auch jetzt erinnert die Situation an den Beginn der 80er Jahre. Die für lange Zeit hohen Ölpreise ermöglichten die Entwicklung von Shale-Oil, kanadischen Teersand-Projekten und teuren Offshore-Vorkommen.

Es war von Anfang an klar, dass die Opec-Produzenten und Russland keinesfalls ihre effiziente Produktion kürzen würden, um die ineffiziente Produktion zu subventionieren. Sollten die Ölpreise kurzfristig auf über 50 Dollar ansteigen, könnte die Wallstreet im Niedrig- oder Negativzinsumfeld weiteres Kapital mobilisieren und die US-Ölindustrie würde neuen Auftrieb bekommen.

„Kürzen oder raus aus dem Business“

Zur IHS-Ölkonferenz in Houston/Texas, an der tausende Öl-Exekutive teilnahmen, hatte der Ölminister von Saudi Arabien, Ali al-Naimi, eine deutliche Botschaft an die „U.S Oilmen“: „Kürzt Kosten oder geht raus aus dem Business“.

Die Schulden der mit „Junk“ eingestuften U.S. Ölunternehmen rentieren derzeit bei mehr als 20 Prozent, laut Bank of America ist das der höchste Stand seit mindestens 20 Jahren. Laut Moodys Investor Service, stehen bis zu 74 nordamerikanische Produzenten erheblichen Schwierigkeiten gegenüber, um die Verschuldung zu tragen. Mark Papa, ehemaliger CEO von EOG Resources, der die U.S. Shale-Industrie vor mehr als einem Jahrzehnt mit aufbaute, sagte, dass Shale-Explorer von Texas bis North Dakota über die kommenden Monate in einer „Welle von Restrukturierungen und Bankrotten dezimiert“ würden. Die Überlebenden, so Papa, würden künftig mehr konservativ agieren.

Ali al-Naimi sagte den U.S. Öl-Managern, dass die mit Russland vereinbarte Einfrierung der Produktion ausreichen würde, um den Markt schlussendlich auszugleichen. Im Laufe der Zeit, werden die High Cost Produzenten aus dem Geschäft verdrängt, und die steigende Nachfrage wird die Überversorgung langsam auffressen, so der saudische Ölminister.

„Die Kürzung von Low Cost Produktion, nur um die Versorgung zu höheren Kosten zu subventionieren, verzögert nur die unvermeidbare Abrechnung“, ergänzte Naimi.

Pleitewelle noch ganz am Anfang

Im letzten Jahr gingen im nordamerikanischen Öl- und Gassektor 42 Unternehmen Bankrott, die insgesamt mit 17 Milliarden Dollar verschuldet waren. Inzwischen kommen die „größeren Brocken“ an die Reihe. In der letzten Woche zahlten Energy XXI und SandRidge Energy keine Zinsen auf ihre Anleihen. Beide Unternehmen sind zusammen mit 7,6 Milliarden Dollar verschuldet. Wenn bis nächsten Monat keine Einigung mit den Gläubigern zustande kommt, bleibt nur noch die Insolvenz.

Doch das noch nicht einmal die Spitze des Eisbergs. Wie Moody’s Anfang des Monats klarstellte, nähert sich die Anzahl der U.S. Unternehmen, die unter ihrer Schuldenlast zusammenbrechen droht, einem Höchststand, der seit der Finanzkrise nicht mehr gesehen wurde. Der Öl- und Gassektor steht mit 28 Prozent oder 74 Schuldnern für den Hauptanteil.

Alleine die noch ausstehenden Schulden aus Anleihen belaufen sich auf knapp 200 Milliarden Dollar, davon sind 101 Milliarden Dollar auf Junk (Schrott) gestuft. Und es kommt noch schlimmer: Die Ratingagentur S&P erwartet, dass die Kreditlinien dieser Unternehmen, wenn die Banken ihre zweimalige jährliche Beurteilung vornehmen, bis April um durchschnittlich 30 Prozent gekürzt werden.

Laut Daten von Bloomberg, kommen auf die U.S. Shale-Industrie bis Ende des Jahres allein Zinszahlungen von 9,8 Milliarden Dollar zu. Das bedeutet: Sobald die Banken im April den Stecker ziehen, werden zahlreiche Shale-Produzenten bereits an der Zahlung der Zinsen scheitern, geschweige denn an der Rückzahlung ihrer Anleihen. In einer Situation, in der gleichzeitig die Asset-Preise in Grund und Boden fallen, bleibt in den meisten Fällen nur noch die Liquidation.

Das nächste Schwergewicht, das kurz vor dem Bankrott steht, ist Linn Energy. Das Unternehmen ist mit mehr als 10 Milliarden Dollar verschuldet – sämtliche Kreditlinien sind ausgeschöpft. Die Citigroup stufte Linn am 12 Februar auf „Verkaufen“ ab, mit Kursziel 0,00 Dollar.

Linn Energy 3 Jahre

Der zweitgrößte Gasproduzent in den USA, Chesapeake Energy, meldete für das vierte Quartal einen Verlust von 2,28 Milliarden Dollar. Nachdem eilig Assets verkaufen wurden, sieht es so aus, als könne Chesapeake die im März fälligen Schulden über 500 Millionen Dollar noch begleichen. Wie lange dieser „Zombie-Status“ noch fortgeführt werden kann, ist unklar. Schulden von circa 9,5 Milliarden Dollar, steht eine kurzfristige Liquidität von nur noch 300 Millionen Dollar gegenüber. Da die Verbindlichkeiten den Wert der Assets bei weitem übersteigen, ist das Unternehmen im Grunde wertlos. Das Kursziel für die Aktie von Chesapeake muss ebenfalls 0,00 Dollar lauten. Aufgrund der bestehenden Verträge mit Unternehmen aus dem Pipeline-Sektor, gilt Chesapeake als wichtiger Dominostein, der noch viel größere und höher verschuldete Energieplayer mit in die Tiefe reißen könnte.

Chesapeake Energy 2 Jahre

 

Saudis vor „Schlussoffensive“: Öl-Tief als Kauf des Jahrhunderts!

Selbst bei den einstigen Aushängeschildern des Shale-Booms, geht die Produktion mittlerweile spürbar zurück. Continental Resources meldete für das letzte Jahr einen Nettoverlust von 354 Millionen Dollar und legte seine Bohrtürme im Bakken still. Derzeit hat das Unternehmen keine Fracking-Crews im Bakken mehr im Einsatz. Whiting Petroleum stellt das Fracking ebenfalls komplett ein. Die U.S. Ölproduktion ist dem Hochpunkt im April 2015 bereits um rund 500.000 Barrel pro Tag auf aktuell 9,1 mmboe gesunken. Gleichzeitig ist die U.S. Nachfrage nach weiterverarbeiteten Produkten (Benzin + Diesel) zuletzt auf ein Mehrjahreshoch gestiegen.

Halten wir fest: Die Nachfrage steigt, das Angebot geht zurück. Wie kann es dann sein, dass die U.S. Lagerbestände immer weiter anschwellen und zuletzt mit 507 Millionen Barrel auf ein neues Allzeithoch stiegen? Mein Verdacht ist, dass Saudi Arabien dahinterstecken könnte. Was kaum jemand weiß: Seit 1997 betreibt Saudi Aramco über ein 50:50 Joint-Venture mit Shell das größte Raffinerie-Unternehmen namens Motiva am Golf von Mexiko. Unter der Shell-Marke vertreibt das Gemeinschaftsunternehmen Benzin und Diesel in 26 US-Bundesstaaten. Zudem vermarket Saudi Aramco Rohöl an unabhängige US-Raffinerien wie Valero, Phillips 66 und PBF Energy.

Die Saudis sind nicht an den Spotmarkt gebunden, um ihr Öl zu verkaufen, sondern handeln direkt Verträge mit ihren strategischen Partnern aus. Damit haben sie weitreichenden Spielraum, um die Ölpreise über Preisrabatte zu beeinflussen.

Im letzten November (aktuellere Zahlen gibt es noch nicht) exportierten die Saudis etwa 20 Prozent mehr Öl in die USA als im Vorjahreszeitraum. Diese Praxis darauf hin, dass Saudi Arabien die Strategie verfolgt, das Angebot in einem ohnehin überversorgten Ölmarkt noch zusätzlich zu erhöhen, um die Preise niedrig zu halten. Wie sich am Überlebenskampf der Shale-Industrie zeigt, funktioniert der Plan ausgezeichnet. Dennoch könnten die Saudis den Niedergang der unkonventionellen Ölindustrie noch deutlich beschleunigen, wenn es gelingen würde, den Ölpreis in den Bereich des maximalen Schmerzlevels von 24,00 bis 27,00 Dollar zu drücken. Auf diesem Ölpreisniveau wären weite Teile der Shale- und kanadischen Teersandproduktion „unter Wasser“. Zahlreiche Produzenten wären dazu gezwungen die Produktion endgültig stillzulegen (Plug & Abandon). Die Öllager in Cushing sind bereits zu 90 Prozent voll. Das wissen auch die Saudis. Sollte die Kapazität ausgeschöpft werden, wird kurzfristig erheblich Druck auf die Ölpreise kommen. Dieses Szenario würde gleichzeitig den finalen Tiefpunkt im Öl markieren und damit die Kaufgelegenheit des Jahrhunderts.

Es ist ein Rennen gegen die Zeit – geht der U.S. Ölindustrie schon vorher die Luft aus, dürften wir den Boden im Öl bereits gesehen haben. Sinkt die Produktion über die kommenden Wochen nur langsam, dürften die Saudis alles in ihrer Macht stehende tun, um die Preise noch weiter zu drücken und das Schmerzlevel der U.S. Produzenten zu erhöhen. Das Zeitfenster für dieses potenzielle Szenario ist begrenzt und dürfte sich spätestens bis April schließe

 

So steigern wir die Gewinne im Öl-Depot weiter!

Der Anstieg, den wir seit gestern im Öl sehen, ist ausschließlich von technisch bedingten Short-Eindeckungen getrieben. Zudem läuft am Montag der Brent-Kontrakt aus. Vor dem Wochende decken zahlreiche Leerverkäufer ein, um sich in der kommenden Woche neu zu positionieren. Der gesamte Aktienmarkt befindet sich im Erholungsmodus, allerdings sehe ich lediglich eine Gegenbewegung im intakten Abwärtstrend. Die zu erwartende Pleitewelle im nordamerikanischen Ölsektor wird eine Reihe von deflationären Ereignissen auslösen, die nicht nur den Aktienmarkt negativ beeinflussen, sondern auch die Ölpreise. Das Umfeld der kommenden Wochen dürfte den Plänen der Saudis in die Karten spielen.

Wir haben für das CompanyMaker Öl-Depot (Handel mit 1:1 Zertifikaten auf Brent + WTI), Gewinne mitgenommen und die Cash-Position auf 60 Prozent erhöht. Dieser erhöhte Cashbestand verleiht uns die erforderliche Flexibilität, um die Depot-Gewinne bei Ölpreisen auf niedrigerem Niveau weiter auszubauen.

 

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Viele Grüße

Ihr Uli Pfauntsch

Chefredakteur www.companymaker.de / www.investman.de

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Über den Autor

Chefredakteur CompanyMaker, Spezialgebiet Uran, Gold, Silber, Minenwerte, Öl & Gas, Wachstum.

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