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Africa Oil – Infos aus erster Hand!

Über das vergangene Jahrzehnt verhalf Marin Katusa vielen Rohstoffunternehmen von bekannten Persönlichkeiten zu Finanzierungen und gilt seitdem als einer vertrauensvollsten und bestvernetzten „Dealmaker“ im Junior Rohstoffsektor. Während dieser Zeit wurde Katusa auch zu einem der erfolgreichsten Portfolio-Manager im Rohstoffsektor. Kürzlich veröffentlichte Marin Katusa einen hochkarätigen und höchst aufschlussreichen Research-Bericht zu Africa Oil. Anders, als die meisten Investment-Banker und Analysten, weiß der kanadische Autor und Rohstoff-Investor genau, wovon er spricht. Was den wenigsten bekannt ist: Katusa war in 2007 schwer in einem privaten Unternehmen namens Turkana Energy investiert. Im Herbst 2008, als das Unternehmen eine weitere Finanzierung über 10 Millionen Dollar benötigte, übernahm Katusa die Initiative, um das bestehende Management auszutauschen und das Unternehmen an die Börse zu bringen. Doch zu dieser Zeit, als Öl bei unter 40 Dollar pro Barrel notierte, hatte der Markt praktisch null Appetit auf irgendwelche Explorations-Unternehmen im Frühstadium. Deshalb fasste Katusa den Plan, das Unternehmen bei Lukas Lundin, einem der „Giganten“ in der Branche, vorzustellen. Vorher musste er allerdings einen der Öl-Geschäftsführer der Lundin Group, Keith Hill, für seinen Plan gewinnen. Katusa macht kein Geheimnis daraus, dass Keith sein enger Freund und Mentor ist. Deshalb tat ihm dieser den Gefallen, und engagierte ein gemeinsames Treffen mit Lukas Lundin, um ihm die Gelegenheit zu geben, über die Geologie, das Potenzial und die Merkmale der Projekte zu sprechen. Doch angesichts des miesen Marktumfelds Ende 2008, erteilten ihm sowohl Keith Hill als auch Lukas Lundin eine Absage. Doch Katusa, der zunächst geschockt und frustriert war, blieb hartnäckig – nach dem dritten Meeting und hitzigen Debatten, einigte man schließlich auf einen Deal.
Der Rest ist Geschichte. Innerhalb weniger Jahre nach dem ersten Private Placement Anfang 2009, machte Africa Oil die größte Onshore Öl-Discovery des Jahrzehnts. Die Lundins waren in der Lage, Tullow Oil, ein Unternehmen mit tiefen Taschen, ins Boot zu holen und somit Risiko und Kosten für die Aktionäre von Africa Oil zu reduzieren.
Sieben Jahre später sind Milliarden von Dollar in Exploration und Seismik auf unterschiedlichen Blocks in Kenia ausgegeben worden. Tatsache ist, dass Africa Oil in den letzten 12 Monaten mehr Kapital aufgenommen hat, als alle nicht-produzierenden Ölexplorations-Unternehmen an der TSX-Venture zusammen. Alleine das ist bemerkenswert.

Weshalb Katusa Africa Oil zurückkaufte!

Katusa war der erste, der die Aktie von Africa Oil bereits Ende 2008 empfahl. Unglücklicherweise verkaufte er die Position in 2012 zu Kursen von unter 3,00 CAD zu früh. Zwar mit mehr als 300% Gewinn, doch bevor der Kurs binnen weniger Wochen bis auf 12,00 CAD in der Spitze explodierte. Kürzlich kaufte Katusa für seinen Fonds eine beträchtliche Position in Africa Oil zu durchschnittlich 1,55 CAD zurück und sieht den fairen Wert über die nächsten 18 Monate bei mindestens 3,00 CAD.
Katusa verbrachte einige Tage zusammen mit Keith Hill und Lukas Lundin, gemeinsam mit Analysten von JP Morgan, Fidelity, Credit Suisse, TD Bank, Pareto und einigen anderen Fondsmanagern. Zum Dinner am zweiten Tag und nach einigen kenianischen Cocktails, wurden die ansonsten eher schüchternen Analysten gesprächiger. Katusa fragte jeden einzelnen Analysten, wo er denn die Anzahl der 2C-Ressourcen für das neue Ressourcen-Update sieht, das für Anfang 2016 erwartet wird. Lediglich auf Basis der Daten, die bislang bekannt sind, liegt die Erwartung der Analysten bei 780 – 880 Millionen Barrel. Katusa selbst, hat mit 720-750 Millionen Barrel eine etwas vorsichtigere Einschätzung. Und obwohl seine persönliche Schätzung niedriger liegt, als die jedes einzelnen Analysten, sieht Katusa die Bewertung von Africa Oil selbst unter Verwendung dieser Zahlen als unglaublich günstig. Weshalb Katusa höchst bullish für die Aktie von Africa Oil ist, erklärt er an fünf Punkten:
Fünf Punkte, die für ein Investment in Africa Oil sprechen:

  1. „Die erneuerte Ressourcen-Kalkulation Anfang 2016. Diese wird große Aufmerksamkeit von größeren Ölunternehmen erzeugen. Einschließlich meiner eigenen Einschätzung, wird die Spanne irgendwo zwischen 720 – 890 Millionen Barrel Öl erwartet (2C, Brutto). Doch entscheidend ist, dass es diesmal eine viel detaillierte Ressourcen-Kalkulation als die erste sein wird, die das Projektrisiko für ein größeres Ölunternehmen reduziert und den Kicker für das wahre Potenzial im Hinblick auf das Upside im Reserven-Wachstum hinzufügt. Es gibt nur ein paar Basins wie dieses auf der Welt und glauben Sie mir, die Majors werden Notiz nehmen. Ich denke, es ist nur eine Frage der Zeit.
  2. Die drei großen Aktionäre von Africa Oil sind absolut erstklassig: Erstens, Lukas Lundin und die Lundin Family. Zweitens, Dr. Richard Norris, Upstream-Berater von Helios Investment-Partners – ein sehr kluger Mann. Mit der IFC (International Finance Corp. / Weltbank) mit im Boot, zeigt sich, dass die sozialen und politischen Aspekte gut abgedeckt sind.
  3. Pipeline-Entwicklung: Diese ist noch Jahre entfernt, doch die Pipeline-Route wurde gewählt und die Regierung steht voll hinter dem Projekt.
  4. Eines von vielleicht 100 Basins dieses Umfangs in der Welt. Das Ostafrikanische Rift Basin wird sich letztendlich als Multi-Milliarden-Barrel Öl-Becken erweisen, doch noch wichtiger, es ist Onshore und wird in den untersten Vierteln der Produktionskosten liegen. Das alleine wird große Aufmerksamkeit anziehen.
  5. Übernahmekandidat oder Joint-Venture Partner. Ich weiß nicht welches, aber eines von beiden wird passieren. Entweder Africa Oil wird irgendwo bei 4,00 bis 5,00 CAD übernommen oder ein Joint-Venture-Partner mit tiefen Taschen wird die Hälfte der Konzessionen von Africa Oil gegen Cash kaufen und das Unternehmen bei künftigen Kosten mitfinanzieren. Wie auch immer, von den aktuellen Kursen hat Africa Oil beträchtliches Aufwärtspotenzial“.

„Elefantenjagd“ und Infrastruktur

 

Rift Basin Area. Quelle: Africa Oil Corp.

Rift Basin Area. Quelle: Africa Oil Corp.

Auf der Welt sind nur wenige Landflächen von der Größe und Potenzial dessen übrig, was Africa Oil ausfindig machen konnte. Unterentwickelte Gebiete bedeuten großes Upside-Potenzial für Ölunternehmen: High Risk/High Reward, ist das Motto in Afrika. Doch die Probleme bei Infrastruktur und Kapazität, welche die Ölproduktion in Afrika insgesamt sinken ließen, bedeuten nicht, dass Investments in der Region ungerechtfertigt sind. Allein in 2013, wurden sechs der nach Umfang zehn größten Öl-Discoveries auf dem afrikanischen Kontinent gemacht. Das ostafrikanische Rift-System ist mit einer Ausdehnung von etwa 3.500 Kilometer das größte kontinentale Rift-System der Erde. Die IEA schätzt die die noch nicht ausgebeutete Reserven-Basis Afrikas auf 129 Milliarden Barrel Öl. Zum Vergleich: Diese Menge entspricht weniger als einem Prozent des bislang entdeckten Öls von Africa Oil. Die potenziellen Produktionsgebiete sind um ein Vielfaches größer als die gesamte Nordsee, die ein Drittel des Öl- und Gasbedarfs von Europa deckt. Wenn es um die „Elefantenjagd“, der Suche nach den großen Ölvorkommen im ostafrikanischen Rift-System geht, ist Kenia definitiv die Region, die an allererster Front steht.
Mit Kosten von bis zu 25 Millionen Dollar pro Onshore-Well und 100 Millionen Dollar pro Offshore-Well, ist das Ganze ein „Richman’s Game“. Africa Oil und Tullow haben bislang 38 Wells gebohrt und acht Ölfelder entdeckt. Es ist mehr bereits mehr Öl, als in den ersten sieben Jahren nach Entdeckung der Nordsee gefunden wurde. Doch um das gesamte Potenzial dieses Weltklasse-Assets freizusetzen, müssen hunderte Wells gebohrt werden – ähnlich wie in den Jahrzehnten nach Entdeckung der Nordsee. Die Ölvorkommen liegen weit im Landesinneren. Um bis zu 400.000 bopd aus Kenia und Uganda ans Meer zu transportieren, ist der Bau einer Pipeline zwingend erforderlich. Die Kosten werden mit satten 4,5 Milliarden Dollar veranschlagt und die Aufnahme des kommerziellen Betriebs für 2022 erwartet. Die Bohr- und Entwicklungskosten in Kenia sind hoch – doch sobald die Pipeline steht, wird Africa Oil eines der Unternehmen mit den weltweit niedrigsten Förderkosten sein.

Weiterer Ausblick

Africa Oil wird weiterarbeiten, um die bestehenden Ressourcen zu steigern und besser zu definieren. Maßnahmen, die angewandt werden, sind EWTs (Erweiterte Well Tests), Auswertungsbohrungen und Bohrkern-Analysen. Diese sind der Schlüssel für das kommende Ressourcen-Update, um das Projekt für einen potenziellen Käufer oder Joint-Venture-Partner zu de-risken.
Mit der Ausbohrung der nördlichen und südlichen Flanken des Lokichar Basins, sollen kurzfristig die „Low Hanging Fruits“ gepflückt werden. Sollte Etom-2 treffen, könnte allein dieses Well 100 bis 300 Millionen Barrel Öl an Ressourcen hinzufügen. Africa Oil erwägt ebenfalls die Bohrung von Etom-3 – aus der Seismik leitet sich noch deutlich größeres Potenzial ab, allerdings ist auch das Risiko höher. Doch selbst dann, wenn Etom-2 – das Well mit dem niedrigen Risiko – nicht treffen sollte, bedeutet das nicht das Ende, da das Potenzial dennoch die Bohrung von Etom-3 rechtfertigt.
Bis Mitte 2017 muss Africa Oil der Regierung von Kenia einen Field-Development-Plan einreichen. Dabei ist der Bau der Pipeline der entscheidende Faktor. Aber auch die Chinesen spielen eine wichtige Rolle. China investiert 3,8 Milliarden Dollar in den Bau einer Eisenbahn von der Uganda/Kenia-Grenze nach Mombasa. Der strategische Eisenbahnbau wird den Chinesen erlauben, Güter aus Uganda auszuführen, wo sie bereits Anteile an Ölfeldern und Rohstoffprojekten halten. Die Eisenbahn wird ebenfalls durch die Öl-Basins von Africa Oil bis runter zum Meer führen. Eine realistische Option wäre der Produktionsstart mit vorläufig 20.000 bopd, die über Straßen und Eisenbahn abtransportiert werden. Sobald die Pipeline fertiggestellt ist, könnte die Produktion auf 100.000 bopd erhöht werden. Abhängig vom zukünftigen Ölpreis-Umfeld und dem Timing des Pipeline-Projekts, ist es allerdings noch verfrüht, um ein realistisches Finanzierungsmodell zu kreieren.

Den gesamten Artikel von Marin Katusa finden Sie unter: http://katusaresearch.com/kr-iii-alama-kuba-the-big-score/

Fazit

Dank der jüngsten Finanzierungen ist Africa Oil in der Lage, das negative Ölpreis-Umfeld über längere Zeit zu überstehen und gleichzeitig die Maßnahmen durchzuführen, die zur Aufwertung seines Projekts erforderlich sind. Ich bin überzeugt, dass die operativen Aktivitäten im Hinblick auf das wichtige Ressourcen-Update positive Impulse freisetzen. Allerdings gibt es eine Reihe von Entwicklungen, auf die Africa Oil keinen Einfluss hat. Das betrifft insbesondere die Planungen zur Finanzierung und Bau der Pipeline, die Kooperation der Regierung mit der Ölindustrie über steuerliche Angelegenheiten (Stichwort Kapitalertragsteuer) und die Sicherheitslage an der Grenze zum Nachbarstaat Somalia

Fortsetzung folgt…

Viele Grüße

Ihr Uli Pfauntsch

 

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Über den Autor

Chefredakteur CompanyMaker, Spezialgebiet Uran, Gold, Silber, Minenwerte, Öl & Gas, Wachstum.

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