25. November 2015 – die Bedrohung für Tesla, die kaum jemand kennt!

Lesen Sie hierzu auch meinen Artikel vom 10. November: https://investman.de/tesla-darum-platzen-die-traeume-der-bullen/

Am vergangenen Freitag musste Tesla die bislang größte Rückrufaktion mitteilen. Betroffen sind alle der weltweit rund 90.000 ausgelieferten Model S. Hintergrund ist ein Vorfall in Europa, wo sich beim Frontpassagier während des Umdrehens das Gurtschloss löste. Bislang gab es weder Unfälle noch Verletzte, dennoch hat das Unternehmen beschlossen, die Gurtverschraubung sämtlicher Fahrzeuge zu überprüfen. Laut Tesla werden für die Maßnahme etwa 6 Minuten Arbeitszeit veranschlagt. Als die Nachricht über die Rückrufaktion am Freitag bekannt wurde, rutschte die Aktie von Tesla rund vier Prozent ab.
Die Rückrufaktion könnte Tesla zwar einige Millionen Dollar kosten, die tatsächlichen Auswirkungen auf das Unternehmen sind aber kaum der Rede wert. Stattdessen könnte Bedrohung für Tesla aus einer Richtung kommen, aus der sie kaum ein Anleger vermutet.
Bekanntlich ist Tesla eine Aktie, deren Bewertung sich nicht nach traditionellen Maßstäben orientiert, sondern ausschließlich an der Zukunftsphantasie. Bis 2020 plant das Unternehmen, jährlich 500.000 Fahrzeuge abzusetzen. Das wäre etwa das Zehnfache der jährlichen Auslieferungen in 2015. Erst dann, so Musk während einer Autokonferenz im Januar, könnte sein Unternehmen auf Nettobasis profitabel werden. Den maßgeblichen Anteil zum Erreichen dieses Ziels, beinhaltet die im Bau befindliche „Giga Factory“ in der Wüste Nevadas.

Tesla 12 Monate

Tesla 12 Monate

 

 

Was viele Marktteilnehmer völlig unterschätzen: Sämtliche Kursziele der Analysten sowie die eigenen Planungen von Tesla sehen vor, dass die Gigafactory zu rund einem Drittel mit Energiespeicherprodukten ausgelastet ist. Anfang des Jahres, wurde die so genannte „Powerwall“ im Rahmen eines spektakulären Medien-Events als revolutionäres Produkt angepriesen. Mit dem Hype um die Powerwall, wurde der Eindruck erweckt, als könne sich künftig jeder Hausbesitzer spielend leicht vom öffentlichen Stromnetz lostrennen und nebenbei noch jede Menge Geld sparen. Inzwischen realisieren viele Menschen, dass es mindestens 6 oder 7 Powerwalls benötigt – mit Kosten von 3.500 Dollar pro Einheit, plus Installations- und anderer Kosten, lässt sich eine solche Investition schlichtweg nicht rechtfertigen. Ohne Frage ist Energiespeicherung ein Zukunftsmarkt – doch es keine Revolution, die Elon Musk als erster kommen sah. Andere Unternehmen nennen ihre Batteriefabriken zwar nicht „Gigafactory“, arbeiten aber bereits seit vielen Jahren an der Entwicklung von Energiespeicher-Produkten. Unter den Mitbewerbern sind etwa General Electric, Samsung SDI und LG Chem. Selbst Daimler und Volkswagen planen mit eigenen Energiespeicherprodukten auf den Markt zu kommen, wenn die Zeit dafür reif ist.

Bedrohung aus dem Allgäu!

Ausgerechnet ein kleines, in den USA noch weitgehend unbekanntes Unternehmen, könnte sich für Tesla als die größte Bedrohung erweisen – die Sonnenbatterie GmbH mit Sitz im bayerischen Wildpoldsried. Gegründet in 2010, ist das Unternehmen einer der frühesten Akteure am Markt und besitzt ein einzigartiges Knowhow im Umgang mit Batteriespeichertechnologien. Seitdem installierte die Sonnenbatterie GmbH in Deutschland mehr als 8.300 Systeme in Eigenheimen und gewerblichen Gebäuden. Das intelligente Speichersystem von Sonnenbatterie zeichnet sich aus durch einen Einstiegspreis von nur 5.475 Euro (brutto), extra lange Lebensdauer von 10.000 Ladezyklen, und 10 Jahren Garantie auf alle Teile. Durch den Einsatz des Speichersystems, das laut Sonnenbatterie insbesondere für Haushalte mit niedrigem Energieverbrauch geeignet ist, könnten diese ihre Stromrechnung um bis zu 75 Prozent senken und sich langfristig mit ihren selbst erzeugten Solarstrom versorgen. Zudem lässt sich das System an bestehende Photovoltaik-Anlagen anschließen und mit anderen Erzeugern wie Mine-Windrädern oder Micro-Blockheizkraftwerken kombinieren.

Sonnenbatterie: „Weltneuheit am 25. November“!

Dass sich die Sonnenbatterie GmbH zu einer ernsthaften Konkurrenz für Tesla entwickelt, beweist die Veröffentlichung vom 9. November 2015. Demnach wechselte der regionale Sales-Manager von Tesla, Marcel Meub, als neuer Vertriebsleiter zur Sonnenbatterie. Am 1. Oktober übernahm bereits der ehemalige Deutschland-Chef von Tesla, Phillip Schröder, die Geschäftsführung Vertrieb und Marketing bei der Sonnenbatterie. Insgesamt wechselten gleich sechs Mitglieder des bisherigen deutschen Tesla-Teams zur Sonnenbatterie GmbH, um deren neue Strategie mitzugestalten. In der Pressemitteilung der Sonnenbatterie heißt es: „Wichtigster Teil ist eine Weltneuheit im Bereich der dezentralen Energieversorgung, welche die Sonnenbatterie bereits am 25. November in Berlin vorstellen wird“.
Es wird spannend zu sehen, ob die Allgäuer eine passende Antwort auf die Powerwall von Tesla parat haben werden. Die Tatsache, dass die Talente von Tesla zu Sonnenbatterie überlaufen, ist jedenfalls kein gutes Zeichen für das Speicherbusiness der Kalifornier.
Was kaum jemand weiß: Bereits seit Anfang des Jahres schloss Sonnenbatterie eine Partnerschaft mit Sungevity, einem Wohngebäude-Solar-Installateur, unter den Top-5 in den USA.
Bereits im August wurde veröffentlicht, dass Sonnenbatterie auf die Power Converter von Ideal Power (IPWR) setzt. Der erste Sonnenbatteriespeicher für den gewerblichen Markt in den USA basiert auf Modulen mit einer Kapazität von 30 kW/ 24 kWh und kann in Systemen von 24 kWh bis 240 kWh eingesetzt werden, in erster Linie, um Strom-Nachfragespitzen von gewerblichen und industriellen Unternehmen zu reduzieren. „Der Markt in den USA ist reif für das einfach zu installierende und kosteneffiziente Speichersystem der Sonnenbatterie“, betont Boris von Bormann, Geschäftsführer der Sonnenbatterie USA. Insbesondere in Regionen wie Kalifornien oder Hawaii, die gewerbliche Energiespeicherung staatlich fördern, dürfte es Tesla im Wettbewerb mit Sonnenbatterie und anderen innovativen Playern schwer haben.

Cashburn-Rate steigt immer weiter

Rund ein Drittel der 35 GWh Gigafactory ist für Energiespeicherung vorgesehen. Tesla investiert bereits im Vorfeld sehr viel Kapital in den Ausbau der Kapazität, obwohl nicht klar ist, ob auch entsprechend Nachfrage vorhanden sein wird. Zudem ist äußerst fraglich, ob sich im harten Wettbewerb für Energiespeicher-Produkte überhaupt Geld verdienen lässt. Der geplante Ausbau der Kapazitäten einer Vielzahl von Mitbewerbern, spricht vielmehr für eine Überversorgung auf Jahre hinaus. Große Player wie LG Chem oder General Electric verfügen zudem über ausreichend finanzielle Ressourcen, um die Preise zu drücken und Marktanteile zu erobern. Diese Eigenschaften treffen auf Tesla nicht zu. Der Cashbestand des Unternehmens belief sich zum 30. September 2015 auf 1,43 Milliarden Dollar, bei einer Verschuldung von 2,85 Milliarden Dollar. Über das vierte Quartal dürfte Tesla nochmals mindestens 600 Millionen Dollar Cash verbrennen. Spätestens zum ersten Quartal 2016, wartet auf die Aktionäre von Tesla eine weitere Kapitalerhöhung. Elon Musk wird sich irgendwann unangenehmen Fragen der Investoren nach der Profitabilität stellen müssen. Bleiben die Antworten schuldig, muss sich die Aktie von Tesla einer Neubewertung unterziehen.

 

 

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Post source : Quelle: Sonnenbatterie / Foto: Thorsten Jochim

Über den Autor

Chefredakteur CompanyMaker, Spezialgebiet Uran, Gold, Silber, Minenwerte, Öl & Gas, Wachstum.

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